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Straßenkunst unter der Breitenbachbrücke

Für manche Menschen sind Graffitis eigentlich nicht mehr als eine Verunstaltung von Häuserfassaden. Ich gehöre aber eher zu der Kategorie Mensch, die aufwendig gesprayte Graffitis als wahre Kunst ansehen. Natürlich gibt es hier und da Flecken, an denen sie nicht platziert werden müssen, doch den Künstlern eine Möglichkeit zu geben, sich auszuleben, halte ich für einen guten Weg.
Ein Ort, an dem sich einige dieser Graffiti-Künstler mit ihrer Kunst in Bockenheim ausleben, ist die P+R Breitenbachbrücke. Wo oberhalb der Schienen Fahrzeuge ihre Wege fahren, werden unterhalb der Brücke meiner Meinung nach wahre Kunstwerke geschaffen. Vor meinem Besuch im Mai war ich selbst noch nicht live dort gewesen und war umso überraschter, wie viele aufwendige Arbeiten ich dort vor die Linse gekriegt habe.

Mit einem Kommilitonen machte ich mich auf den Weg zu der Brücke und wurde schnell fündig. Mit einer Reihe von Tags fing unsere Graffiti-Tour an. Egal ob Oneliner oder Bubblestyle, die Arten, auf welche die Tags gesprüht wurden, variieren dort in einer breiten Vielfalt. Neben den typischen Schriftzügen konnte ich aber auch immer mehr Schnappschüsse von kleinen Bildern machen, von denen ich zu diesem Zeitpunkt schon dachte, dass sie sehr aufwendig wirkten.
Das Besondere an der P+R Breitenbachbrücke war aber, dass noch viel mehr Graffiti-Kunstwerke auf mich zukommen sollten. Ein paar Meter weiter sah man die ersten gesprühten Gesichter. Bunt und groß auf den Säulen sahen sie selbst von Nahem noch total realistisch und detailliert aus. Es war schon fast komisch, solche kunstvolle Graffitis zwischen ein paar parkenden Autos zu sehen.

Um die nächste Ecke haben wir die längste Graffiti Strecke entdeckt, die unterhalb der Breitenbachbrücke zu finden ist. Ein paar Meter voll Tags, kunstvollen Gesichtern und Cartoonfiguren, gesprüht in leuchtenden Farben. Sowohl für meinen Kommilitonen als auch für mich war das ein wirklich eindrucksvolles Bild. Ein Graffiti war aufwendiger als das Andere.
Die Vergänglichkeit dieser Kunstwerke haben wir anhand der bereits übermalten Graffitis gesehen. Zwar ist es schade, dass solch aufwendige Arbeiten so einfach übermalt werden, doch zugleich ist es interessant zu sehen, wo ein neues Graffiti seinen Platz finden wird.

Nach dieser kleinen Graffiti Tour bin ich umso überzeugter, dass Graffitis mehr sind als die Verschandelung von Fassaden. Einen Besuch unter die P+R Breitenbachbrücke kann ich seitdem definitiv empfehlen. Am besten natürlich mit einer Kamera.

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