Weise Worte aus Bockenheim
Angezogen von der kultivierten Lässigkeit Bockenheims, kam Georg Magirius von Südhessen nach Frankfurt am Main, lernte hier auch seine Frau kennen und entschied zu bleiben. Er verbindet mit dem Stadtteil, Lockerheit, gepaart mit einem Gefühl für Form. „Bockenheim ist in sich schlüssig, weil es nicht so tut, als ob es außerhalb von Bockenheim nichts gäbe“, weiß er an diesem Stadtteil besonders zu schätzen und erkundet ihn gerne zu Fuß.
Er studierte evangelische Theologie in Marburg, Münster und Heidelberg und eröffnet in Frankfurt seine Heilpraxis, um den Menschen zu zuhören und bei der Lösung ihrer Probleme, zu assistieren.
Seine Mitmenschen würden ihn als belesenen Mann bezeichnen, der seinen Weg geht, denn er setzt sich, als Theologe und Schriftsteller, tiefgründig mit den alten und immer wieder neuen Fragen nach Sinn, Glück, Trost, Mut, Aufbruch, Geborgenheit, Ruhe und Liebe, auseinander. In 30 Büchern schreibt er hierzu sein Wissen und seine Gedanken zum großen Ganzen nieder. Darunter „Gott spricht kunterbunt“, im Würzburger Echter Verlag.
Auch Frankfurt inklusive Bockenheims, kehrt unter Anderem in seinem renommierten Werk, „Das Stille Frankfurt“, wieder. Eine Sammlung von 13 Orten, die neben dem aufgeweckten Stadtleben, eine unerwartete Ruhe ausstrahlen sollen. Bebilderte Texte laden ein, Frankfurt von einer stilleren und friedlicheren Seite kennenzulernen und zu besuchen.
Das Bockenheimer Depot hat eine besondere Bedeutung für ihn, er erinnert sich an die Aufführungen von Einar Schleef, 1989, es sei unvergleichlich gewesen, das könne es nur in Bockenheim geben, in diesem Depot. Zu seiner Zivildienstzeit sah er mit eigenen Augen, wie sich das Depot langsam von einer improvisierten Location, zu einer Bühne, zu einer Instanz, entwickelte und war inspiriert von der Atmosphäre. Eindrücke, die ihn später mehr in die Richtung Theater, Lyrik und Literatur tragen werden, abgesehen von seinem immer da gewesenen Interesse zu lesen.
Magirius erreicht seine Leser nicht nur in seinen Veröffentlichungen, sondern auch in der Zeitung. Er schreibt unter Anderem Reportagen für die Frankfurter Rundschau, die jüdische Allgemeine oder für Publik Forum.
Auch Zuhörer weiß er, in Form von sog. Klanglesungen, Wort verstärkt mit Harfenklang, zu finden. Bspw. in Wirtshäusern, Parks, Klöstern, Theatern, Kirchen und im Hörfunk, wie den Bayrischen Rundfunk und anderen ARD-Sendern.
Warum er diesen „kreativen Weg“ einschlug, sei um seinen Frieden, zu erfahren, zumindest zeitweise. Abschließend rät er jungen Kreativen Folgendes: „Neben den vielen anderen Stimmen, die sowieso ständig um einen schwirren, der eigenen Stimme nachhören, ihr Glauben schenken, sich von ihr mitnehmen lassen, ihr Freiraum lassen.“