Wenn aus Unkraut Gestaltung wird
Efeu gehört in Bockenheim irgendwie dazu. Man sieht ihn an Hauswänden, an alten Mauern, auf Zäunen und manchmal sogar in den Ritzen von Gehwegen. Eigentlich gilt er als Unkraut, weil er sich überall ausbreitet und schwer wieder loszuwerden ist. Aber wenn man mal genauer hinschaut, ist Efeu ziemlich schön.
Besonders spannend ist, wie Efeu sich seinen Weg sucht. Er wächst langsam, aber bestimmt, und klettert überall hoch, wo es halbwegs Halt gibt. Viele Häuser bekommen dadurch einen ganz eigenen Charakter. Manche Wände sehen aus wie mit einem grünen Teppich überzogen. Es gibt Ecken in Bockenheim, die ohne den Efeu wahrscheinlich gar nicht so charmant wären.
Vor allem im Herbst, wenn das Licht weicher wird, fällt das dichte Grün besonders auf. Dann leuchten die Blätter leicht gelblich oder rot, und es entsteht eine ganz eigene Stimmung. Selbst im Winter bleibt der Efeu grün und sorgt dafür, dass Mauern nicht kahl wirken. Und im Frühling entdeckt man manchmal kleine Vögel, die sich zwischen den Ranken verstecken oder dort ihre Nester bauen.
Efeu wächst oft einfach so, ohne dass ihn jemand gepflanzt hat. Und trotzdem passt er oft besser ins Bild als jeder gezielt gesetzte Strauch. Vielleicht ist es genau das, was ihn so besonders macht: Dass er nicht geplant ist, aber genau dadurch die Umgebung lebendiger wirken lässt. In Bockenheim ist er jedenfalls kaum wegzudenken.