Eine Institution auf der Leipziger
An der Straßenecke zwischen der Leipziger- und der Kurfürstenstraße spielen Vasko und Tino. Vasko spielt Akkordeon und Tino begleitet mit der Violine.
Vasko kommt aus Bulgarien aus einem Dorf in der Nähe von Schumen. Und spielt seit seiner Kindheit Musik. Vor dem Zusammenbruch des Ostblocks war er Fahrer. Er ist seit 15 Jahren in Deutschland und arbeitet als Straßenmusiker. Sein Stammplatz ist die Leipzigerstraße in Frankfurt und spielt täglich. Ab und zu fährt er nach Bulgarien und besucht Familie.
Vor etwa 12 Jahren ist dann Tino mit seiner Geige an ihm vorbeigelaufen. Dazu rief Vasko ihn auf, mit ihm zu spielen. Sie kannten ein paar gemeinsame Lieder und fingen dann an, zu spielen. Seit 2007 heißen sie „Tasko und Vasko“. 2015 kam ein bulgarischer Gitarrist dazu und sie hießen „Tasko, Nasko und Vasko“, was etwa ein halbes Jahr bestand. Musiker kommen und gehen zur Gruppe, aber Vasko ist der Stammspieler. „Er gehört zur Leipzigerstraße, wie diese Laterne“, sagt mir Tino. „Ich spiele gerne mit ihm. Wir verstehen uns gut.“
Tino hat auch jung mit der Violine angefangen. Zwischendurch hatte er es etwas vernachlässigt, aber durch Vasko konnte er dann viel mehr spielen und üben.
Vasko und Tino kennen nur eine gemeinsame Sprache, nämlich die Musik. Denn Vasko spricht kein Deutsch oder Englisch, aber kann dafür Bulgarisch, Russisch und Türkisch. Manchmal laufen Deutschtürken vorbei, die dann für Vasko übersetzen. Dazu kann er sich mit vielen Leuten hier auf Romanes unterhalten.
Viele in Bockenheim schätzen die Musiker. Das ist aber nicht immer so. Es gab schon Einwohner, die sich bei der Polizei beschwert haben. Dadurch hat Vasco in den 10 Jahren gelernt, wo man wann am besten spielt. Dadurch ist die Ecke in der Leipzigerstraße sein Stammplatz geworden.
In Fahrradfahrer hält kurz an und fragt, für wen ich berichte. Dann lobt er die Musiker und sagt mir, dass sie auf der Zeil Bockenheims spielen. Später kommt ein Mann der kurz mit ihm auf Türkisch spricht und sagt mir, dass sie die besten Straßenmusiker seien.
Nach dem Interview bedanke ich mich und bleibe, um noch ein letztes Stück zu hören. Sie spielen „O Sole Mio“.